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Die Berufs-Impuls-Tage 2022

Von Handwerkern, Manager*innen über Umweltpolitiker zu Künstler*innen


von René Reiter


Die Berufs-Impuls-Tage 2022 der DESM für die Klasse 10D fanden dieses Jahr vom 10.11. bis 24.11.2022 jeweils donnerstags in den Kooperationsstunden und Clubstunden statt.


Sie sind eine etwas andere Art der Berufsorientierung. Es findet keine Beratung über Berufe oder Studium statt, sondern den Jugendlichen sollen Möglichkeiten aufzeigt werden, wie sie über den Tellerrand hinausblicken können. Ziel ist es, dass sie sich auf ihre Begabungen und Stärken konzentrieren, um flexibel im Berufsleben einen eigenen Weg zu finden, der nicht unbedingt der klassischen, starren Berufslaufbahn entspricht.


Dieses Jahr konnten Referent*innen gewonnen werden, die einerseits ihrer Leidenschaft gefolgt sind oder einem unkonventionellen Berufsweg eingeschlagen haben, um erfolgreich zu sein.


Den Anfang machte Frau Eva Ferdinand, die das Personalwesen der französischen Firma Guerbet von Hong Kong aus steuert. Der Pharmakonzern stellt medizinische Kontrastmittel her und hat in vielen Ländern des asiatischen Raumes Zweigstellen. Frau Ferdinand berichtete über die Einstellung, Führung und auch Freistellung von Mitarbeitern. Es ist schwierig im asiatischen Raum Mitarbeiter zu finden, welche die Denkweise eines europäischen Unternehmens verinnerlicht haben. Die beste Voraussetzung ist eine Ausbildung oder ein Praktikum bei einer europäischen Firma.

Die SuS waren daran interessiert, wie es ist, wenn man Mitarbeiter freistellen muss, aber auch, ob die Medizinprodukte mit Tierversuchen getestet werden und wie die Firma dazu ethisch steht. Die SuS hatten so viele Fragen, dass Frau Ferdinand fast nicht mit Ihrer Präsentation fertig geworden wäre. Leider mussten wir das spannende Gespräch beenden, da schon die nächste Referentin folgte.

Frau Dagmar Schumacher, arbeitet seit 30 Jahren bei dem deutsch-französischen Villeroy&Boch im Bereich Marketing. Die SuS interessierte, was der Unterschied zwischen einem Großkonzern und einem Familienunternehmen ist. Frau Schumacher berichtete, dass sie zuerst ein Jahr bei Thyssen Krupp gearbeitet hatte und sich dann bewusst für ein Familienunternehmen entschieden hat, da es persönlicher ist, die internen Wege kurz sind und sie jeder Zeit mit Herrn Boch sprechen kann, um Vorschläge zu machen oder um Probleme zu besprechen. Auch persönliche Kontakte und Informationen werden schnell und einfach zwischendurch ausgetauscht. Zum Schluss gab Sie den Schüler*innen den Rat, dass eine gute Schulausbildung und Interesse für einen Arbeitsbereich gute Voraussetzungen sind, um erfolgreich im Berufsleben zu sein.


Vor einigen Jahren war Herr Michael Wiesner von Oceanic auf allen Weltmeeren zu Hause. In unserer Schule berichtete er, wie es ist, an Bord eines Ozeanriesen, zu arbeiten. Die Angebote an Berufen auf einem Schiff sind sehr vielfältig. Nicht nur Tellerwäscher*in oder Kapitän*in sind möglich - auch jegliche Handwerksberufe werden auf einem Schiff benötigt. Darüber hinaus soziale Berufe wie Kindergärtner*innen, Ärzte*innen aber auch Verwaltungsberufe sind nötig, um den Betrieb aufrecht zu halten. Das Tolle daran ist, dass der Arbeitsplatz rund um die Welt fährt und man sehr viel erleben kann.


Professor Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Deutscher Umweltminister und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen erläuterte, dass bei einer Weltbevölkerung von 8 Mrd. Menschen, Nahrung auf Landflächen, die immer geringer werden, angebaut werden muss.

Zukünftig wird in jedem Beruf die Umwelt eine große Rolle spielen. Jede Tätigkeit und jedes Produkt muss im Hinblick auf Umweltbelastungen hinterfragt werden. Die Jugend muss Lösungen finden, um alles in einem Kreislauf zu erhalten, sodass kein Abfall entsteht.


Wie sein Weg, von Kabelgehilfen zum Filmproduzent war, berichtete Frank Buchs. Mit viel Engagement und Behaglichkeit - gepaart mit guten Kontakten - konnte er ein Netzwerk aufbauen das von Berlin bis Hollywood reicht. Produktionen von Filmen und Serien wie „Wetten das?“, „Das Traumschiff“, „Berlin-Babylon“ und „Das Boot“., Spielfilmen wie “Love, Wedding & Other Desasters“ mit Diane Keaton, „Pay the Ghost" mit Nicolas Cage, und "Reasonable Doubt" mit Samuel L. Jackson konnte er in den letzten Jahren verwirklichen. Als Filmproduzent beschäftigt man sich weniger mit der künstlerischen Gestaltung, sondern vielmehr um den finanziellen Faktor einer Produktion. Auch eigene Projekte sind möglich, Herr Buchs berichtete, dass er eine Zeitungsmeldung so interessant fand, dass er daraus einen Film produziert.


Hanna Werth ist leidenschaftlich Schauspielerin. In ihrem Leben dreht sich fast alles um die Bühne. Wenn man beharrlich und mit Leidenschaft für seinen Traum brennt, stellt sich der Erfolg von selbst ein. Dies bedeutet aber auch eine sieben Tage Woche zu haben, da die meisten Theatervorstellungen am Wochenende stattfinden. Viel Zeitaufwand ist ebenfalls erforderlich für Proben, individuelle Vorbereitung und Text lernen. Eine spannende Frage der Schüler*innen war: „Wie ist das mit dem Lampenfieber?“ „Ja gibt es, mal mehr und mal weniger.“ Bei einer Szenischen Lesung mit Orchester und 6000 Zuschauern war das Lampenfieber schon sehr groß. „Warum?“ „Es muss alles passen man darf beim Theater keinen Fehler machen. Fehler kann man nicht verbessern. Perfektion gehört somit auch zur Schauspielerei.

Der Lohn dafür ist nicht nur der Applaus, sondern auch der Erfolg, der einem Schauspieler somit auch neue Wege eröffnet.


Vielen Dank an alle Referenten, die vor Ort waren und die in Deutschland in aller Frühe aufgestanden sind, an die 10D und an Herrn Gabel, der die Beruf-Impuls-Tage in seine Berufsvorbereitung mit der 10D integrierte.






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